Der Zürcher „Badgraber“ Lienhard Bindschedler sucht über Jahre ausdauernd nach der verschwundenen Thermalquelle – und hat Erfolg. Im Winter 1691/92 entdeckt er sie wieder.
Unsere Geschichte: Seit 1651 eine Quelle des Wohlbefindens
Heute ist die Bad Schinznach AG ein erfolgreiches Dienstleistungsunternehmen mit verschiedenen Geschäftsbereichen rund um die Nutzung der Thermalquelle. Darüber freuen wir uns. Stolz sind wir aber auch auf die bewegte und ruhmreiche Vergangenheit von Schinznach-Bad als Kur- und Badeort. Folgen Sie uns auf eine kleine Zeitreise zu den wichtigsten Stationen von heute bis zurück ins Jahr 1651. Ausführliche Informationen zur Historie vom Bad Schinznach und seiner Thermalquelle finden Sie in unserer Geschichtsbroschüre.
Das 17. Jahrhundert
1651
Die Quelle sprudelt
Als die Aare nach einer Überschwemmung zurückgeht, sprudelt nahe des Hofes „Gottines-Husum“ plötzlich heisses, eigenartig riechendes Wasser aus dem Boden. Ein Wunder der Natur und der Ursprung der Schwefel-Thermalquelle vom Bad Schinznach mit der heilenden Kraft aus den Tiefen der Erde.
1663
Bereits zwei Gebäude
Nachdem sich Samuel Nötiger von Bern die Nutzungsrechte für die Thermalquelle gesichert hat, umfasst der Betrieb 1663 bereits zwei Gebäude, eine Scheune und zwei Badhäuschen. Der Zürcher Arzt Jakob Ziegler verfasst eine empfehlende „Beschreibung des köstlichen und warmen Gesund-Bades bei Schintznacht“.
1670
Hochwasser spült alles weg
Die erste Blütezeit der Heilquelle, die sich schnell grosser Beliebtheit erfreut, findet 1670 ein jähes Ende. Ein erneutes Hochwasser spült die Gebäude und Anlagen einfach weg. Das beim Hochwasser von 1651 nach rechts verlegte Aarebett schwenkt wieder nach links zurück und nirgends lässt sich die Thermalquelle mehr finden.
1691
Lange Suche erfolgreich
1696
Samuel Jenner
Der Berner Stadtwerkmeister Samuel Jenner, der die Quellfassung geleitet hatte, bewirbt sich bei seiner Obrigkeit um das Nutzungsrecht. Die ihm verliehene Pergament-Urkunde vom 29. April 1696 hängt heute noch im Bad Schinznach.
Das 18. Jahrhundert
1708
Weitere neue Bauten
In den folgenden Jahren wird fleissig gebaut. Das Gasthaus erhält einen Zwillingsbau und die beiden Gebäudekomplexe werden mit einer hohen Mauer zur Aare hin miteinander verbunden. Dahinter werden zwei grosse Scheunen errichtet.
1738
Kurpark wird angelegt
Das nächste grössere Bauprojekt ist ein Armenbad. Der Vorläufer des heutigen Kurparks wird angelegt. Besitzer ist zu jener Zeit Abraham Morell, Abkömmling eines Burgergeschlechts der Stadt Bern.
1786
Erstmals ein Aargauer Besitzer
Heilquelle und Gasthof gehen 1786 zum ersten Mal in den Besitz eines Aargauers über: Gottlieb Rohr von Lenzburg. Unter ihm übersteht Bad Schinznach die kommende Kriegsnot und unter seinem Sohn Gottlieb Rohr und seinem Schwiegersohn Johann Rauschenbach-Rohr erlebt das Bad ab 1806 neuen Aufschwung.
Das 19. Jahrhundert
1809
Kolonnade wird gebaut
Die neuen Besitzer lassen den Verbindungsteil zwischen den Hauptgebäuden abreissen. Er wird ersetzt durch eine Kolonnade mit einem grossen Speisesaal darüber. Man passt sich der Heilbäderentwicklung an und bietet immer vielfältigere Anwendungen des Wassers aus der Thermalquelle.
1824
Der grosse Rundbau
Das nächste grosse Bauprojekt ist der Rundbau mit Badekabinen und Fremdenzimmern mit Zentralheizung im ersten Stock, der 1824 in Angriff genommen wird. 1828 geht er in Betrieb und ist von nun an ein Wahrzeichen vom Bad Schinznach. Ein Kanal leitet das Wasser der Thermalquelle zum Rundbau.
1865
Bekannt in ganz Europa
Bad Schinznach entwickelt sich zu einem der angesehensten Heil- und Kurbäder Europas. Allein im Jahre 1865 werden über 40.000 Bäder bereitet, viele Gäste sind aus Frankreich. Umso schlimmer der Rückschlag 1870, als im Juli Napoleon III. Preussen den Krieg erklärt und alle Gäste abreisen.
Das 20. Jahrhundert
1914
Der Erste Weltkrieg
Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 erfolgt zu einer Zeit, als die Gebäude und Anlagen in bestem Zustand sind. Nach Kriegsende werden viele Anstrengungen unternommen, um Bad Schinznach und seiner Thermalquelle wieder zu früherem Glanz zu verhelfen.
1965
Klinik als Stiftung
Der Aufschwung in den Folgejahren beruht auf der Neugestaltung des Spitals für Rheuma, Knochen- und Gelenkleiden, Hautkrankheiten, hartnäckige Katarrhe und Entzündungen. Anfang 1965 wird die Klinik von der Bad Schinznach AG als selbständige, gemeinnützige Stiftung abgetrennt.
1972
Neue Rheumaklinik
Im Dezember 1969 wird mit dem Bau der neuen Rheumaklinik begonnen. Im April 1972 kann sie die ersten Patienten aufnehmen. Bereits nach drei Wochen sind alle 74 Betten belegt. 2001 wird aus der Rheuma- und Rehabilitationsklinik die aar Reha.
1978
Thermi wird eröffnet
Im Februar 1978 wird das Thermi – das offene Thermalschwimmbad – eröffnet.
1988
Kurhotel wird renoviert
Das Parkhotel wird renoviert und 1988 unter dem neuen Namen Kurhotel Im Park wiedereröffnet. Es bietet hohen Komfort für Gäste und wird dem Ruf vom Bad Schinznach als mondäner Kur- und Badeort gerecht.
1991
Aquarena wird eröffnet
Als Ergänzung zum Thermi wird am 1. November 1991 das Freizeit-Thermalbad Aquarena eröffnet. Es ist von Eröffnung an gut besucht.
1993
Weitere Bauprojekte
Der Rundbau wird ausgehöhlt und komplett erneuert. Im Empireflügel wird der erste Teil der Rehabilitationsklinik eingerichtet. 1994 wird der zweite Teil im Rundbau eröffnet. 1996 wird die Massena-Scheune saniert. Geschäfte, Veranstaltungsräume und eine Bar entsteht. 2003 entsteht der grosse neue Speisesaal im Kurhotel Im Park.
Das 21. Jahrhundert
2011
Thermi spa wird eröffnet
Ein neues Zeitalter des Thermalbadens beginnt im Bad Schinznach Ende Oktober 2011 mit der Eröffnung des Thermi spa. Nach einem grundlegenden Neu- und Gesamtumbau ist ein modernes Thermalbad mit stilvollem Wellness- und Saunabereich entstanden. Neue Attraktionen erhält auch das Freizeit-Thermalbad, das nun Aquarena fun heisst.
2015
Aquarena-Refresh und Eröffnung des BABOR BEAUTY SPA
Von Juni bis August 2015 wird das Aquarena fun renoviert. Neue Platten im Aussenbereich, die Fassade samt Fenstern sowie die Garderoben werden neu gestaltet. Eine neue Lüftungs- und Lichtsteuerung sorgt für ein gänzlich neues Wellness-Erlebnis. Ein Eintritts-System mit modernen Chipbändern wird in Betrieb genommen.
Das BABOR BEAUTY SPA im Thermi spa wird eröffnet.
2017
Umbau und Renovation Therapiebereich
Während einer 6-monatigen Umbauphase ist der Therapiebereich mit Rundbaubad der Privat-Klinik Im Park umfassend renoviert worden. Die 27 Therapieräume sind nun den neusten Standards angepasst und strahlen einen warmen, modernen Charme aus.
2018
HAUS HABSBURG – Wohnen mit Service
Das historische Gebäude ist bereits im 18. Jahrhundert auf Plänen sichtbar und aufgrund der Thermalquellen von Badegästen genutzt worden. 1929 hat ein Lenzburger Architekt daraus die Pension Habsburgbad mit Gesellschaftsräumen und Gästezimmern gebaut. Anfang der Neunziger Jahre sind im Erdgeschoss Ausbildungsräume für Physiotherapeuten erstellt worden.
Nach umfangreichen Renovationsarbeiten sind im 1. und 2. Stock acht 2.5 Zimmer-Wohnungen mit Service sowie im Erdgeschoss Räume zur Drittnutzung entstanden. Im 3. Stock befindet sich die Junior Suite HABSBURG mit privatem Whirlpool auf der Dachterrasse.
2019
Gesamtumbau Aquarena Sauna
Die Sauna im Ober- und Galeriegeschoss des Aquarena fun wird komplett umgebaut. Mit dem Umbau wird die Gesamtfläche um fast einen Viertel und das Angebot erweitert. Drei Saunen, zwei Dämpfbäder – eines davon mit besonderen Klang-, Licht- und Erlebniseffekten – sowie ein Gradierwerk werden neu gebaut. Das randlose Kaltwasserbecken mit Wasserfall, Fussbecken, Eisbrunnen, Duschen und verschiedene Ruhezonen im Innen-und Aussenbereich sorgen für Abkühlung. Hochwertige Materialien, wie etwa Mägenwiler Muschelkalk, schaffen ein stilvolles Ambiente.
2023
Privat-Klinik Im Park
Sanierung und Renovation der Klinikzimmer sowie der Korridore.